Steivan Liun Könz

19.November — 4.Dezember 2016
Eröffnung am Samstag 19.November 18 Uhr

Steivan Liun Könz war ein Schweizer Zeichner, Radierer und Sgraffitokünstler.
Bei MAVRA werden siebzehn Papier Arbeiten Ausgestellt, welche zwischen 1969 und 1995 entstanden sind. 
Er wurde 1940 im Oberengadin Samedan geboren und starb 1998 in Chur. 

iiiiiiiiii
Jede neue Sicht auf die Menge neuer Sachen; bedeutet eine weitere Schicht, und eine explodierende
Anzahl möglicher Realitäten. Zum Beispiel die Ellipsen auf dem Boden. Sie sind rot, braun, mit Hebel oder
ohne, abgeschnitten oder modrig. Das sind mehr neue Sachen innerhalb einer Minute, als während der
längsten Zeit davor. Unsere Sicht drehen wir andauernd, weil sie und die hiesigen Sachen nicht
denselben Programmen entsprechen. Wir sehen diese Sachen seither auch innerhalb anderer Schichten,
nicht nur als Teil der hiesigen Textur. Unsere Sicht stellt Badewanne voll goldener Ellipsen her. In
dieser Sichtweise steigen wir noch in die Badewanne ein, und streichen einander Ellipsen an den Nacken.
Der Raum und unsere Sichtweise sind in diesem Moment nicht aneinander ausgerichtet, sondern
zueinander verdreht. Trotzdem entsteht eine neue Schicht, die neben anderen Realitäten bestehen bleibt.
Während sich unsere Sicht schon auf die nächste Sache, den Fleischkäse, konzentriert, bleiben die
Ellipsen anwesend und mischen mit. Es ist knifflig; die möglichen Realitäten voneinander zu trennen.
Das wird mit dem Gehen der Zeit noch kniffliger, weil die Schichten einander berühren und beginnen
zu verkleben. Der Sinkflug durch das Schwarz, die Blautöne und das Weiß, sowie unsere Erlebnisse
innerhalb des Gebildes; sind keine locker gebundenen Schichten, sondern Teil einer klotzigen Angelegenheit.
Wir versuchen locker gebundene Schichten herzustellen, tragen damit aber nur zu der selben Angelegenheit bei.
Hier bedeuten Handlungen immer weitere Schichten, die zunächst einmal
verkleben werden. Wir befürchten, dass sie zu einem Klotz werden, der unsere Wahrnehmung
total einnimmt. Wir haben aber nicht vor, so lange hier zu bleiben.

-Pippin Wigglesworth ©2015